In heutigen Zeiten sehen wir unsere Teamkolleg:innen häufig nur auf dem Bildschirm. Homeoffice ist zum Standard geworden und viele Büros sind verweist. Sicherlich ist uns früher so mancher „Schnack“ in der Teeküche etwas auf die Nerven gegangen, doch ich bin mir sicher, dass er vielen jetzt fehlt. Es sind die kleinen zwischenmenschlichen Gespräche, vor und nach Meetings, die gemeinsame Mittagspause oder das kurze Gespräch mit der Büronachbar:in, die verloren gegangen sind. Gewiss, war nicht jeder Austausch immer dienstlich relevant, doch es sind diese kleinen Dinge, die die Menschen und das Team näher zusammenbringen.
Teambuilding mit Pferden
Teambuilding, wichtiger als jemals zuvor.
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Und warum dann gerade Teambuilding mit Pferden?
Pferde kommunizieren untereinander größtenteils non-verbal. Sie sind sehr sensible und sanfte Wesen, auch wenn man das aufgrund ihrer Körpergröße und -masse zunächst nicht vermutet. Auch Menschen ist es möglich mithilfe von Gesten, Körperspannung und -position mit ihnen in Kontakt zu treten. Das faszinierende dabei ist, dass das Pferd zum Spiegel der eigenen Körpersprache wird. Auf diese Art können wir sehr viel über unsere eigene, häufig unbewusste non-verbale Kommunikation lernen.
Zum erfolgreichen und einzigartigen Teambuilding wird das Ganze aus zwei Gründen. Versuchen mehrere Menschen gleichzeitig das Tier mit der eigenen Körpersprache im Raum zu bewegen, wird es auf diejenige oder denjenigen am besten reagieren, der wirklich präsent ist, ein klares Ziel vor Augen hat und abschätzen kann, wie das Tier sich verhalten wird. Dabei werden Kommunikations- und Teamstrukturen deutlich. Reflexionsrunden im Nachgang zu den Praxiseinheiten helfen, die offengelegten Muster zu durchdenken und den Zusammenhang zu alltäglichen beruflichen Situationen herzustellen.
Der zweite Grund ist: Pferde leben meist in der Natur, außerhalb urbaner Gebiete. Ein Teambuilding auf einem Reiterhof hat den Charme, dass alle Teammitglieder mal „rauskommen“, man sich mit seinen Kolleg:innen in einem anderen Kontext zusammenfindet, manchmal sogar das Internet nicht einwandfrei funktioniert und der Blick wieder geweitet werden kann. Sich mit einem komplett anderen Thema als gewöhnlich zu beschäftigen, bringt frischen Wind in ein Team. Ein netter Abend in einem gemütlichen Restaurant nach dem Workshop regt den Austausch an und die Menschen verbinden sich wieder miteinander.
Faszinierend für mich als Workshopleitung ist zu sehen, wie eine Verbindung zwischen einem Menschen und einem Pferd in so kurzer Zeit entstehen kann. Häufig sind meine Kund:innen im ersten Kontakt sehr vorsichtig und teilweise zögerlich aufgrund der doch beeindruckenden Größe der Tiere. Nach 2 Tagen sind dann alle Hemmungen vollständig verflogen und jeder einzelne hat das Bedürfnis sich persönlich von den Pferden zu verabschieden. Diese Entwicklung fasziniert mich jedes Mal aufs Neue.