Als Wildnispädagoge eröffne ich meinen Mentees (meinen Teilnehmern) und deren Teams die Möglichkeit, sich auf einer tiefen Ebene zu verbinden und wichtige Fähigkeiten in einer einzigartigen Umgebung zu entwickeln. Durch Erlebnisse in der Natur werden Teammitglieder herausgefordert, ihre Komfortzone zu verlassen und neue Perspektiven zu gewinnen. Aktivitäten wie Feuer machen, Wasser finden oder Unterkünfte bauen ördern nicht nur Teamarbeit, sondern auch Kreativität und Eigenverantwortung.
Die Natur dient mir hier als Lehrmeister und bietet unzählige Situationen, in denen Teammitglieder lernen müssen, ihre Stärken und Schwächen zu erkennen und anzunehmen. Der Umgang mit unerwarteten Herausforderungen in der Wildnis schult die Resilienz und fördert ein starkes Zusammengehörigkeitsgefühl. Diese Erfahrungen bleiben oft lange im Gedächtnis und verbessern die Zusammenarbeit im Arbeitsalltag nachhaltig. Dieser Effekt bleibt auch nach meinen Kursen und Seminaren länger erhalten als bei üblichen anderen Aktivitäten, da durch eigene Handlungen und positive Erfahrungen das Langzeitgedächtnis angesprochen wird.
Darüber hinaus ermöglicht Wildnispädagogik eine Reflexion über die eigene Rolle im Team und im Unternehmen. Meine Mentees lernen, wie wichtig Kommunikation und Vertrauen sind und wie diese Aspekte zu einem harmonischen und produktiven Arbeitsumfeld beitragen. Letztendlich ist Wildnispädagogik nicht nur eine Flucht aus dem Alltag, sondern eine wertvolle Investition in die Teamentwicklung und persönliche Entfaltung.
Und genau hier liegt der Unterschied zwischen Waldpädagogen und Erlebnispädagogen:
die für die Umwelt unschätzbar wertvolle Arbeit der Waldpädagogen zielt auf Themen des Umweltschutzes und dem Erhalt der Forstwirtschaft ab. Hier werden Lehrinhalte klassisch vermittelt.
Die Erlebnispädagogik setzt hier schon eher auf Handlung - die überall bekannten Teambuilding-Angebote stärken euer Team nachhaltig und langanhaltend, haben aber nicht das Ziel einzelne Personen in Resilienz zu schulen.
Die Wildnispädagogik setzt hier auf beide Einflüsse: sie kombiniert alle positiven Eigenschaften der anderen Inhalte und fügt zusätzlich noch persönliches Wachstum, Selbstvertrauen, aber auch enormes Wissen um die uns umgebende Natur, Pflanzen, Tiere und Gemeinschaft hinzu.
Hier noch ein kleiner Ausblick in die Themen und Schwerpunkte der Wildnispädagogik:
- Naturverbindung
Förderung eines tiefen Verständnisses und einer Wertschätzung für die natürlichen Umwelt. - Survival-Techniken
Erlernen grundlegender Überlebensfähigkeiten wie Feuer machen, Unterschlupf bauen und Nahrungssuche. Die Wildnispädagogik möchte aber nicht der Natur entkommen - wir wollen mit der Natur, nicht gegen sie arbeiten. - Orientierung und Navigation
Nutzung natürlicher und moderner Methoden zur Orientierung in der Wildnis. Hierzu zählt auch die innere Haltung und Orientierung. - Spurenlesen und Tierbeobachtung
Erkennen und Interpretieren von Tierspuren und Verhalten. Zusammen mit meinen Mentees versetze ich mich hinein in das Leben der Tiere, lernen ihre Eigenheiten und Verhaltensmuster, wir lernen die Sprache der Vögel und lösen kriminalistische Fälle, beim Fund von Federn, Knochen, Losung oder Trittsiegeln. - Pflanzenkenntnisse
Identifizierung und Nutzung von wilden Pflanzen für Nahrung, Medizin und andere Zwecke. Auch die Erkenntnise der Ethnobotanik spielen hier mit in unsere Erkenntnisse. - Achtsamkeit und Wahrnehmung
Schulung der Sinne und Förderung der Achtsamkeit in der Natur. Mein absolutes Liebingsthema! - Gemeinschaft und Zusammenarbeit
Entwicklung von Teamarbeit und Kommunikationsfähigkeiten in einer Gruppenumgebung.